Neukonzeption für die Modernisierung eines Einfamilienhauses mit energetischer Sanierung im Raum Baden-Baden…

Im Rahmen der geplanten Modernisierung eines Einfamilienhauses aus den 1980-er- Jahren im Raum Baden-Baden wurde „raum in form – Innenarchitektur & Architektur“ damit beauftragt, verschiedene Entwurfsvarianten zu entwickeln, die sowohl die architektonischen Gegebenheiten des Bestands respektieren als auch die veränderten Bedürfnisse der neuen Eigentümer des Objekts widerspiegeln.

Die Konzepte wurden in enger Abstimmung mit den Bauherren erarbeitet und berücksichtigen deren Wunsch nach mehr Funktionalität, Flexibilität und Wohnkomfort – sowohl im täglichen Familienleben als auch im Hinblick auf zukünftige Lebensphasen. Dabei spielen Themen wie Stauraum, Zonierungen, Privatsphäre, Raumbeziehungen sowie die sinnvolle Integration von vorhandenen Bestandsmöbeln eine zentrale Rolle.

Die beiden entwickelten Konzepte verfolgen unterschiedliche Ansätze für die Nutzung und Gestaltung des gesamten Hauses in sämtlichen Geschossen. Während das Konzept 1 stärker auf großzügige Raumlösungen, klare Zonierungen und exklusive Rückzugsbereiche (z. B. für die Eltern) setzt, orientiert sich Konzept 2 näher an der ursprünglichen Aufteilung und bietet dafür mehr familiennahe Lösungen, insbesondere in Bezug auf die Integration von Kinder- und Gästezimmern.

Beide Konzepte eröffnen individuelle Perspektiven auf das Potenzial des Hauses und schaffen einen inspirierenden Rahmen für die weitere Planung und Umsetzung.

In dem Konzept 1 werden gezielte Eingriffe im Erdgeschoss vorgenommen, wobei die grundsätzliche Struktur des Bestands- Grundrisses weitgehend erhalten und daher nur wenige bauliche Änderungen notwendig machen.

Dabei wurde der Eingangsbereich neu strukturiert, um eine separate Garderobe mit integrierter Sitzmöglichkeit zu schaffen. Bisher war hier nur eine offene Garderobe vorgesehen, die den Bedürfnissen der Bauherren nicht ausreichend entsprach. Die neue Garderobe ist als geschlossener Raum mit einer Schiebetür gestaltet, die bei Bedarf geöffnet werden kann.

Zudem wurde der Flur so umgestaltet, dass Platz für ein langes Sideboard mit einer Bildergalerie entstanden ist. Die Treppen erhalten neue, integrierte Geländer, die den Anforderungen der Familie entsprechen.

Durch die Entfernung des Kamins im Wohnzimmer kann der angrenzende Flur in ein Kinderzimmer umgewandelt werden. Gleichzeitig wird das Badezimmer vergrößert,

indem die Wand Richtung Flur verschoben wird. Das Badezimmer wird mit einer großzügigen Dusche und ausreichend Stauraum ausgestattet.

Besonders wichtig war es den Bauherren, in den Kinderzimmern genügend Stauraum zu schaffen. Dies wurde durch großzügige Kleiderschränke in allen entwickelten Konzepten berücksichtigt. Schreibtische und Regale aus dem Bestand der Bauherren wurden übernommen und finden ihren Platz in den Kinderzimmern wieder. Auch andere Möbel aus dem Bestand wurden in den Konzepten berücksichtigt und im gesamten Haus eingeplant.

Das Wohnzimmer als zentraler Treffpunkt der Familie, wird besonders gestaltet. Die Bauherren legen großen Wert auf Musik und Bücher, was sich in beiden Konzepten widerspiegelt. So steht im Wohnzimmer zukünftig ein Klavier und der Durchgang zur Splitebene, auf der das Bücherzimmer liegt, wurde durch ein Musikregal hinter der Beamer-Leinwand geschlossen und mit einer Schiebetür versehen.

Das Bücherzimmer wurde neu konzipiert, um nicht nur als Rückzugsort zum Lesen zu dienen, sondern auch bei Bedarf als Gästezimmer mit einer großzügigen Schlafcouch und einer Sitzecke.

Angrenzend an das Wohnzimmer befindet sich das Esszimmer, das mit einem großen, erweiterbaren Tisch und einer angrenzenden Bank ausgestattet ist. Das Esszimmer ist durch eine Durchreiche mit der Küche verbunden.

Im zweiten Konzept wurde die bereits von einem Küchenstudio ausgearbeitete Küchenplanung vollständig neu gedacht und grundlegend umgestaltet. Der bisherige Küchenbereich wird nun als Vorrats- bzw. Abstellraum genutzt, der durch Schiebetüren von der neuen Küche abgetrennt ist. Die Küche selbst rückt näher an den Wohnbereich heran und ermöglicht durch eine zentral positionierte Kochinsel neue Sichtbeziehungen zum Ess- und Wohnzimmer.

Das Esszimmer bildet jetzt das Zentrum des offenen Wohnbereichs. Der Wohnbereich wurde „gespiegelt“, um zusätzliche Möglichkeiten für Möblierung und Zonierung zu schaffen. Der Zugang zum Bücherzimmer erfolgt über eine in der Wand laufende Schiebetür, wodurch ein abgeschlossener, ruhiger Rückzugsbereich entstehen kann.

Anstelle des ursprünglich geplanten Kinderzimmers befindet sich dort nun ein Spielzimmer, das altersgerecht auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt wurde.

Das Badezimmer behält in diesem Konzept seine ursprüngliche Größe, wird jedoch modernisiert und funktional optimiert. Da auf eine Vergrößerung des Bades auf Wunsch der Bauherren verzichtet wurde, konnte im angrenzenden Flur eine großzügige Ablagefläche realisiert werden, die zusätzlichen Stauraum schafft. Die Garderobe im Eingangsbereich wird offen gestaltet und fügt sich harmonisch in das Flurkonzept ein.

Auf Wunsch der Bauherren sollte auch das Kellergeschoss funktional und familiengerecht umgestaltet werden, ohne dabei das bestehende Badezimmer zu verändern – dieses entsprach bereits in Gestaltung und Ausstattung den Vorstellungen.

In Konzept 1 wurde die bestehende Grundstruktur des Kellergeschosses bewusst nur minimal verändert, um die vorhandenen Raumbeziehungen zu bewahren und gleichzeitig mit gezielten Maßnahmen mehr Wohnqualität zu schaffen. Die beiden Kinderzimmer wurden gartenseitig positioniert – dort, wo sich die besten Belichtungsverhältnisse bieten. Durch diese Anordnung erhalten die Räume nicht nur viel Tageslicht, sondern auch einen angenehmen Bezug zum Außenbereich, was insbesondere für Kinderzimmer einen bedeutenden Mehrwert darstellt.

Bei der Innenraumplanung wurde großer Wert auf Stauraum und langfristige Nutzbarkeit gelegt. So wurden unter anderem durchdachte Möbeleinbauten vorgesehen, darunter auch eine Stauraumlösung, die nahtlos in einen Nachttisch übergeht – ein Beispiel für die individuelle Anpassung an die Bedürfnisse der Bewohner. Auch vorhandene Bestandsmöbel fanden in der Planung ihren festen Platz, um Kontinuität und Vertrautheit zu schaffen.

Das Spielzimmer empfängt die Kinder direkt am Fuße der Treppe. Um die Sicherheit und Zugänglichkeit zu verbessern, wird die Treppe verlängert und an das neue Raumkonzept angepasst. Ein Durchbruch zur angrenzenden Wand öffnet den Raum zusätzlich und lässt eine großzügige Spielfläche entstehen – ein lebendiger Bereich, der zur freien Nutzung einlädt und flexibel „bespielt“ werden kann. Die Integration von Einbauschränken mit einer versteckten Pocket-Tür führt auf elegante Weise zum bestehenden Badezimmer und unterstützt den fließenden Charakter der Raumabfolge.

Zusätzlich wurde im hinteren Bereich eine funktionale Abtrennung geschaffen, die Platz für einen vollwertigen Hauswirtschaftsraum bietet. Hier entstand eine durchdachte Kombination aus einem großen Abstellraum mit zahlreichen Einbaumöglichkeiten und einem separaten Wäschezimmer. Diese klar zonierten Funktionsräume ergänzen das Wohngeschehen ideal und tragen maßgeblich zur Ordnung und Organisation im Familienalltag bei.

In Konzept 2 wurde der Fokus stärker auf die Schaffung zusätzlichen Wohnraums gelegt. Der zuvor großzügig angelegte Hauswirtschaftsbereich wurde bewusst reduziert und auf einen kompakten Abstellraum begrenzt, um Raum für ein weiteres, multifunktional nutzbares Zimmer zu schaffen – etwa als Gästezimmer oder späteres Jugendzimmer. Diese Maßnahme spiegelt das Anliegen der Bauherren wider, das Kellergeschoss nicht nur als funktionale Ergänzung, sondern auch als vollwertige Erweiterung des Wohnraums zu begreifen.

Das Spielzimmer wurde in diesem Konzept bewusst nicht mehr im Untergeschoss vorgesehen, da bereits im Erdgeschoss ein entsprechender Raum eingeplant ist. Dennoch bleibt der neu gewonnene Flurbereich vielseitig nutzbar. Entsprechend wurde auch hier auf durchdachte Stauraumlösungen gesetzt, um die Flexibilität der Nutzung offenzuhalten – sei es als Lesebereich, Rückzugsort oder Stauraumzone.

Besonders hervorzuheben ist die Neuorganisation der beiden Kinderzimmer. Durch die Verlegung der Eingänge wurde eine verbesserte Raumnutzung erreicht, wodurch beide Zimmer an Aufenthaltsqualität gewonnen haben. Eines der Zimmer erhielt einen besonders angenehmen Zugang mit einer optimierten Wegeführung, während das andere – ursprünglich das kleinste – mit einer großzügigen Ankleide ausgestattet wurde, um die Raumverhältnisse auszugleichen. Diese Lösung trägt dazu bei, dass beide Kinder über gleichwertige Rückzugsräume verfügen – ein wichtiges Anliegen der Bauherren mit Blick auf eine langfristige Familiennutzung.

Das Dachgeschoss wurde in den beiden Konzepten unterschiedlich interpretiert und entsprechend den jeweiligen Schwerpunkten der Bauherren individuell ausgestaltet. Während in Konzept 1 das Dachgeschoss als exklusiver Elternbereich konzipiert wurde, orientiert sich Konzept 2 stärker an den ursprünglichen Überlegungen der Bauherren, bei denen auch ein Kinderzimmer auf dieser Etage vorgesehen war.

In Konzept 1 wird das Dachgeschoss zu einem eigenständigen, privaten Rückzugsbereich für die Eltern umgestaltet. Der Zugang vom Treppenhaus wurde mit einer Schiebetür versehen, sodass der gesamte Bereich bei Bedarf als geschlossene Einheit genutzt werden kann, ohne auf Offenheit verzichten zu müssen – eine Lösung, die Privatsphäre schafft und dennoch räumliche Flexibilität ermöglicht.

Anstelle eines klassischen Flurs wurde ein großzügiges Ankleidezimmer eingeplant, das sowohl Stauraum als auch Aufenthaltsqualität bietet. Die Bauherren können sich zudem vorstellen, einen Bereich alternativ als Homeoffice zu nutzen, wodurch eine multifunktionale Raumlösung entsteht. Daran anschließend befindet sich das Schlafzimmer, das in beiden Konzepten vom ehemals vorhandenen Kamin befreit wurde. Die Möblierung orientiert sich hier an den vorhandenen Bestandsmöbeln, welche sinnvoll integriert werden, um Vertrautheit und Wohnlichkeit zu erhalten.

Das Badezimmer wurde in Konzept 1 an einen neuen Standort verlegt und in einer intelligenten T- Anordnung gestaltet, bei der Dusche und WC räumlich voneinander getrennt sind. Ergänzt wird diese Struktur durch großzügige Ablageflächen, die sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugen.

Abgerundet wird dieses Konzept durch eine überlegte Gestaltung der Dachterrasse, die als „Elternterrasse“ fungiert. Hier wurde eine Variante mit Bar skizziert – ein Ort zum Zurückziehen, Entspannen oder für gesellige Abende zu zweit.

In Konzept 2 bleibt die bestehende Raumstruktur im Dachgeschoss weitgehend erhalten. Auf Wunsch der Bauherren wurde das Kinderzimmer in unmittelbarer Nähe zum Elternschlafzimmer eingeplant, was insbesondere für Familien mit kleineren Kindern eine praktische und alltagsnahe Lösung darstellt.

Das Badezimmer wurde in diesem Konzept nicht verlegt und behält seine ursprüngliche Größe und Anordnung bei. Dennoch wurde es modernisiert, um den heutigen Ansprüchen in Komfort und Gestaltung gerecht zu werden.

Das Elternschlafzimmer orientiert sich ebenfalls an den vorhandenen Bestandsmöbeln, die harmonisch in die neue Planung integriert wurden. Zusätzlich wurde hier besonders viel Schrankfläche vorgesehen, um den Stauraum optimal auszunutzen. Ein integrierter Schreibtischbereich, der sich zum Garten hin orientiert, schafft Raum für konzentriertes Arbeiten mit Ausblick ins Grüne.

Das Kinderzimmer im Dachgeschoss folgt in seiner Gestaltung den Prinzipien und Standards der übrigen Kinderzimmer im Haus. Es wurde funktional und kindgerecht eingerichtet und bietet ebenso wie die anderen Räume flexible Nutzungsmöglichkeiten für die kommenden Jahre.

Auch die Dachterrasse wurde in Konzept 2 neu möbliert. Die Bauherren wünschen sich hier einen offenen, wohnlichen Außenbereich – denkbar ist unter anderem ein großes Sonnensegel, das Schutz und Aufenthaltsqualität gleichermaßen bietet.