Baubeginn bei der Erweiterung und Aufstockung eines Schulungszentrums im Raum Aschaffenburg…

Nachdem „raum in form– Innenarchitektur & Architektur“ Ende letzten Jahres den Auftrag für die Erweiterung und Aufstockung eines Schulungszentrums im Raum Aschaffenburg übernommen hatte und zunächst mit der Grundlagenerarbeitung, den Konzeptplanungen sowie den Visualisierungen für die Neukonzeptionierung und Erweiterung des Schulungszentrums beauftragt wurde, begann das raum in form– Projektteam wenige Tage nach der Auftragserteilung zunächst mit der Konzeptplanung.

Bei einer ausführlichen Besprechung mit der Geschäftsleitung des Auftraggebers und dessen internen Projektteam, konnten die zahlreichen Wünsche und Anforderungen der Bauherren aufgenommen, ausführlich erörtert und anschließend protokolliert werden. Durch das anschließende Konzept-Brainstorming konnte das raum in form-Projektteam mehrere kreative und individuelle Ansätze zu den gewünschten Neubaumaßnahmen für die Erweiterung des Schulungszentrums in Bezug auf die Fassadenerscheinung, die innenarchitektonische Ausarbeitung und Gestaltung sowie für die Terrassengestaltung entwickeln.

Bei der vom Auftraggeber gestellten Aufgabenstellung galt es, nicht nur die bestehenden Räumlichkeiten neu zu konzeptionieren, auch die gesamte Architektur des Gebäudes hinsichtlich der gewünschten Aufstockung und Erweiterung wurde von raum in form- Innenarchitektur & Architektur neu durchdacht und konzeptioniert.

Für die im Anschluss an das Brainstorming erarbeiteten Konzeptvarianten wurden verschiedene Visualisierungen erarbeitet, um das Vorhaben den Bauherren räumlich spürbar „erlebbar“ zu machen. Die im Rahmen der Neukonzeptionierung der bestehenden und zukünftigen Räumlichkeiten entwickelte ganzheitliche Ausstattungsplanung, sieht dabei innovative und nachhaltige Materialien im Boden-, Wand- und Deckenbereich vor.


Die ersten beiden Visualisierungen des Projekts stellen die zukünftigen Bürobereiche der Geschäftsführung in zwei unterschiedlichen Ausarbeitungen dar. Beide Varianten der Bürobereiche zeichnen sich durch die Inszenierung mithilfe des natürlichen Lichteinfalls aufgrund der angedachten raumhohen Verglasung aus. Dies ermöglicht von den Bürobereichen Blickbezüge auf die neu geplante Dachterrasse und die Grünbereiche, wodurch sowohl die Arbeit an sich wie auch die Persönlichkeit dahinter im Austausch mit den Elementen, die sie umgeben, respektiert werden. Eine umlaufende Raumpsychologie ermöglicht es zudem, alle Räume je nach Jahreszeit über den Innen- oder Außenraum zu erschließen.

Die Bodengestaltung zeigt die durch die Bauherrschaft gewünschte Teppichstruktur und einen homogenen Terrassenaustritt aus Fliesen in Holzoptik. Die angedachte Holzdecke in Sichtqualität, in Kombination mit warmen Cremetönen an den Wänden und den ausgesuchten Teppich am Boden, erzeugen eine spannende und dennoch ruhige Arbeitsatmosphäre und spiegeln die eingesetzte Holzfliese zukünftig über das Element der Decke. Komplettiert durch den Einsatz grauer und orangener Akzentfarben im Einrichtungsbereich, wird eine seriöse Geschäftigkeit in das Erscheinungsbild eingebunden. Die partiell abgehängte Decke beherbergt zudem die notwendige Lüftungs- und Klimatechnik und besticht mit dem umlaufenden Einsatz einer indirekten Beleuchtung.


Das in der Planung von raum in form eingesetzte Mobiliar beinhaltet einen höhenverstellbaren Schreibtisch, ein modulares Stauraumsystem mit Whiteboards bzw. einsetzbaren Monitorsegmenten, angepasst an das bestehende „Corporate- Design“ und das zukünftig gewünschte Farbschema des Unternehmensauftritts. Auch die Proportionen der Modulelemente wurden auf alle wichtigen Bezüge im Raum abgestimmt, ohne dabei an Funktionalität einzusparen und erscheinen in ihrer Materialvarianz auf den Betrachter als collagenartige Anordnung mit einer Materialität als matte oder glänzende Oberfläche, um den Effekt zu verstärken.

Die weiteren Visualisierungen stellen zwei unterschiedliche Zonen dar, welche dennoch als Einheit zu betrachten sind. Auch in dem Konferenzbereich mit angrenzender Teeküche erscheint der Teppich in Kombination mit der angedachten Sichtholzdecke und partieller Abhängung als repetitive Gestaltungselemente, wodurch das Gesamtkonzept in seiner visuellen Wahrnehmung gestärkt wird. Auch hier sind die Blickbezüge in den Außenbereich gewährleistet, auch wenn sich der Raum erst im hinteren Bereich öffnet, da die abgehängte Decke in seiner linearen Ausführung den Eintretenden geradezu durch den Raum begleitet.

Die genannten Zonen können aufgrund der funktionalen Ansprüche durch ein mechanisches Wandsystem getrennt werden, wobei die Raumteiler in dem hinteren Schrankbereich der Teeküche untergebracht werden.

Zwei rollbare Konferenztische ermöglichen zudem eine flexible Nutzung des Raumes und bieten ausreichend Platz für acht bis zwölf Personen. Die eingesetzte Akzentbeleuchtung ermöglicht ein repräsentatives Auftreten bei Besuchen von Kunden und Geschäftspartnern.

Die Teeküche enthält alle notwendigen Einbauten und wird im Mittelsegment gestalterisch aufgelockert durch den Einsatz von Holzablagen mit einer natursteinartigen Struktur im Hintergrund, während die Beschläge vertikal angedacht wurden. Die Natursteinoptik erscheint ebenfalls im Bereich der Hochstühle als Arbeitsplatte der Teekücheninsel.

Bei der durch die Erweiterung und Aufstockung entstehenden großzügigen Dachterrasse, ging es bei der Konzeptionierung auch um eine Kontrastierung der kühlen Blechfassade zu den warmen Holzelementen. Dabei standen im Vordergrund zunächst zwei Überlegungen: Wie kann der Bestand respektiert werden und was braucht der Mensch, der in diesem Gebäude arbeitet?

Der Bestandsbau zeichnet sich durch den überwiegenden Einsatz von Glas, Stahl, Putz und Blech aus, welches besonders in der Architektur des Gebäudes aufgegriffen wurde. Eine Holzfassade im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens würde an dieser Stelle nicht mit dem Objekt harmonieren, wodurch sich für eine Blechverkleidung entschieden wurde- die gesamte Aufstockung des Gebäudes wird nachhaltig in Holzbauweise ausgeführt.
Die auf der Dachterrasse spielerisch eingesetzten Sonnensegel in Kombination mit den eleganten flügelartigen Sonnenschirmen lockern die ansonsten klar gegliederte Fassadenwahrnehmung spürbar auf. Auch das individuell geplante Sitzelement über einen Großteil der Brüstungslänge hinweg mit integrierter Begrünung, vereint den Gedanken einer verspielten Ordnung und schafft auf der Dachterrasse neben dem Besprechungstisch und der losen Bestuhlung ein weiteres Aufenthaltsangebot.

Eine einmalige Atmosphäre mit spannenden Blickbezügen, einem natürlichen und geradezu spektakulären Lichteinfall, sowie die Vereinbarkeit des Menschseins mit der eigenen Berufung als räumliches Ereignis, machen dieses Projekt zu etwas ganz Besonderem.