Neukonzeption und Ausführungsplanung für die energetische Sanierung und Modernisierung einer Altbauvilla mit zwei Wohneinheiten im Raum Heidelberg…

Im Zuge der geplanten energetischen Sanierung und grundlegende Modernisierung eines Mehrfamilienhauses aus den späten 1950er-Jahren in Heidelberg wurde „raum in form – Innenarchitektur & Architektur“ mit der Entwicklung eines ganzheitlichen Konzepts und der anschließenden Ausführungsplanung für die einzelnen Gewerke beauftragt. Ziel war es, die vorhandene Bausubstanz zu respektieren und trotz energetischer und innenarchitektonischer Maßnahmen den Charme dieser Altbauvilla zu erhalten. Zugleich sollten neue, zukunftsweisende Qualitäten in Hinblick auf Raumangebot, Tageslichtführung und dem Wohnkomfort erzielt werden.

Die Entwurfsentwicklung erfolgte in enger Abstimmung mit der Bauherrin und das abschließende Finalkonzept wurde auf Grundlage zwei vorangegangener Konzeptvarianten abschließend finalisiert.

Im Erdgeschoss ist eine vollständige Wohneinheit für die Mutter der Bauherrin eingeplant worden. Diese zeichnet sich durch den nun geöffneten Wohn- und Essbereich aus, wodurch kleinteilige Raumstrukturen überwunden werden, ein offenes Raumgefüge entsteht und die Kommunikation zwischen den beiden Bereichen bei z.B. Besuch gewährleistet wird. Die Regaleinbauten im Bereich des Durchbruches sollen notwendige Auflager für die benötigten Stahl-Unterzüge verschleiern, wodurch die entstehenden Wandvorsprünge mit Stauraum geschickt in das Gesamtkonzept eingearbeitet wurden.

Die weiteren Raumstrukturen wurden ansonsten auf Wunsch der Bauherrin beibehalten. Fokussiert wurde die zu erneuernde Infrastruktur (Elektrik, Heizung, Sanitär- und Wasseranschlüsse, Klimatisierung), die neue Erscheinung der Räume (Bodenbelags- und Fliesenarbeiten) und nicht zuletzt die zahlreichen Einbau- und Schreinerarbeiten im Bereich der Küche, des Schlafbereiches und des Wohnbereiches.

Im Ober- und Dachgeschoss wurde die zweite Wohneinheit für die Bauherrin selbst eingeplant. Das Obergeschoss zeichnet sich durch eine neu gewonnene Offenheit aufgrund mehrerer Durchbrüche aus. Es wurde eine halbhohe Garderobe zwischen Flur- und Essbereich eingeplant, wodurch die Blickachsen erweitert wurden, jedoch das behagliche Gefühl eines Esszimmers beibehalten wurde. Ein ungünstiger Blick in den Treppenaufgang sollte vermieden werden. Auch in dieser Wohneinheit wurden die Wandvorsprünge durch angedachten Stauraum zwischen dem Ess- und Wohnzimmer einbezogen.

Die zahlreichen, gewünschten Einbauten schaffen nun klare Linien und optimieren den Stauraumbedarf, welcher besonders in kleinen Räumen mit niedriger Raumhöhe einen prägnanten Unterschied machen.

Im vorliegenden Dachgeschoss wurden deutlichere Eingriffe vorgenommen. Das Geschoss war vorher in 8 kleinere Durchgangs- und Aufenthaltsräume unterteilt. Durch das großzügige Entfernen von nicht benötigten Leichtbauwänden konnte nun ein großer Raum mit Umlauf geschaffen werden, sowie zwei kleineren Speichern und einem Badezimmer mit gesonderter Toilette.

Der „Umlauf“ beinhaltet die gesamte Ankleide der Bauherrin im Bereich der Dachschräge nach dem Treppenaufgang, sowie weiterer Garderobenelemente im Bereich der Wände, welche den Kamin fassen.

Durch die mutige Öffnung des Dachgeschosses können die historischen Gauben nun deutlich besser wahrgenommen werden, da vollkommen neue Blickbezüge geschaffen wurden und der Lichteinfall konnte im gesamten Geschoss optimiert werden.

Weiterhin wurden wir von der Bauherrin beauftragt, auf Grundlage des Finalkonzeptes die entsprechenden Ausführungsplanungen für die verschiedenen Gewerke anzufertigen. Diesbezüglich hat vorher ein entsprechender Materialtermin inkl. Showroom-Besuch stattgefunden, um alle gewünschten Wand- und Bodenfliesen, sowie das Parkett für die Bodenbelagsarbeiten und die gewünschten Sanitärobjekte zu definieren. Auch die Wand- und Fassadenfarben, sowie Fenster- und Fensterbänke wurden entsprechend ausgesucht. Für die Fensterbänke hat die Bauherrin, passend zum Altbaucharakter, Sandstein-Fensterbänke vom Steinmetz ausgesucht und keine klassischen Aluminiumfensterbänke, welche dem Objekt eine einzigartige Stimmung und echte Qualität verleihen.

Folgende Ausführungsplanungen wur­den von uns erstellt:

  • Rohbau- und Trockenbauarbeiten
  • Elektroplanung
  • Sanitärplanung
  • Fliesenverlege- und Bodenbelagsarbeiten
  • Planung der Treppenanlage
  • Planung der Schreinerarbeiten
  • Planung der Küchenanschlüsse für den Küchenbauer


Die Rohbau- und Trockenbauplanung umfasst alle Rohbauöffnungen für z.B. neue Fenster- und Türelemente. Dabei wurde die genaue Produktauswahl in einem von uns angefertigten Raumbuch übertragen, um im weiteren Ausschreibungs- und Bauverlauf alle benötigten Angaben und Seriennummern stets griffbereit zu haben.

Die Elektroplanung umfasst die gesamte Hauselektrik und definiert einzelne Schaltkreise und die dazugehörigen Planzeichen für Einbau-, Aufbau,- oder Pendelleuchten. Die Elektroplanung wurde auf Grundlage des Finalkonzeptes mithilfe einer Beleuchtungskonzeption erstellt und verringert so die Zeiten für die anschließende Ausführungsplanung.

Die Sanitärplanung ist die einzige gewerksübergreifende Planung, welche die Trockenbau-, Elektrik-, Wasseranschlüsse- und Fliesenverlegeplanung umfasst.

Die benötigte Detailgenauigkeit bei Bädern und das Zusammenspiel der einzelnen Gewerke im cm-Bereich können durch eine gemeinsame Planung und die daraus resultierenden Abhängigkeiten begreiflich gemacht werden, wodurch die allgemein gängige Fehlerquote innerhalb der Ausführung komplett eliminiert werden kann.

Die Bäder erhalten einen vollständig neuen Charakter mit großformatigen Wandfliesen und neuester Sanitärausstattung, mit integrierten Sitzbänken und Nischen innerhalb der Duschen und besonderer Fliesenmuster im Bereich des Dachgeschosses.  

Jede Fuge wurde gewissenhaft geplant, mit technischen Bedingungen abgeglichen, die Wünsche der Bauherrin berücksichtigt und für ein optimales Endergebnis bezüglich der Fugen- und Sanitärpositionen mehrfach besprochen und geprüft.

Für ein harmonisches Gesamtkonzept wird die ausgesuchte Fliesenverlegung der Bäder berücksichtigt, sofern sich die Bodenbelagsarbeiten mit dem gleichen Material fortsetzen. Weiterhin wird in dieser Planung das ausgesuchte Parkett und die Fliesen mit den benötigen Maß- und Produktangaben eingearbeitet. Für dieses Bauvorhaben wurde zudem ein stimmiger Übergang zwischen den Böden und der Treppenanlage eingeplant. Die Fliese im Eingangsbereiches des Erdgeschosses wird über die Treppenanlage im Flur des Obergeschosses weitergeführt.